Auftakt der Kampagne „¡Ya Basta!“ in Rostock
Am Mittwoch, dem Weltfriedenstag am ersten September – startete nach Monaten der Vorbereitung endlich die EZLN-Soli Kampagne „¡Ya Basta!“ in Rostock. Bereits in den frühen Morgenstunden wurden hunderte Extraausgaben des Newsticker in Briefkästen und direkt an Passanten in der Rostocker verteilt. Etwa zur gleichen Zeit tauchten im Nordwesten und im Süden der Stadt dutzende Plakate und Aufkleber auf. Bereits in den vergangenen Tagen wurden mehrere Graffitis in verschiedenen Stadtteilen entdeckt.Der eigentliche Auftakt der Kampagne fand jedoch am Vormittag, direkt am Rostocker Universitätsplatz statt. Wie jedes Jahr zum Weltfriedenstag stellten mehrere Gruppen, allen voran das Rostocker Friedensbündis, ihre Stände auf, um sowohl auf die historische Bedeutung dieses Tages als auch auf aktuelle Probleme, wie dem Afghanistan Einsatz der Bundeswehr, hinzuweisen. Auch ein Infostand der Kampagne „¡Ya Basta!“ war vor Ort.Das Wetter war glücklicher Weise sonnig und im Laufe des Tages konnten noch viele weitere Flugblätter, Zeitungen, Hefte und Sticker an vorbeilaufende Passanten und Interessierte verteilt werden. Auch das „Who is who“ der Rostocker Reaktion stellte sich im Laufe des Tages vor: stadtbekannte Neonazis lächelten genauso freundlich in die Kameras (wieso gebt ihr uns nicht gleich eure Persos, dann müssen wir nicht erst die halbe Festplatte durchforsten), wie die Freunde des „Mobilen Einsatzkommando Extremismus“ (an dieser Stelle ein kleiner Tipp von uns: das nächste Mal den Schreibblock gleich in der Tasche lassen; das Ding nach der Enttarnung wegstecken wirkt nur lächerlich). Dennoch blieben Viele aufrichtig interessiert an den Ständen stehen und schauten sich die verschiedenen Flugblätter, Plakate, Bücher und Transparente an. Viele interessante Gespräche konnten geführt werden. „Die Probleme, die die in Mexiko haben, werden wir in zehn Jahren auch haben, wenn es mit diesem neoliberalen System hier so weitergeht“ meinte eine ältere Dame, die sich interessiert ein Flugblatt der Kampagne durchlas und anschließend einige Euros in die Spendendose warf. „Wollen wir mal hoffen, dass ihr Jungen das Ruder noch einmal rumreißt!“. Mit einem freundlichen Lächeln verabschiedete sich die Frau und ging mit ihren Einkaufsbeuteln weiter. Erstaunt, dass diese doch recht betagte Frau die Zapatisten kannte, schauten wir ihr hinterher.Der Höhepunkt des Nachmittages war dann die traditionelle Kundgebung in der Nähe des Doberaner Hofes, kurz nach 15Uhr. Viele Bürger blieben während der verschiedenen Reden und Beiträge stehen und hörten gespannt zu, während sich Andere weiter die Stände ansahen.Gegen 16 Uhr war das Infomaterial nahezu aufgebraucht, lediglich ein paar Zeitungen und Aufkleber waren noch übrig. So endete der erste Tag der Kampagne dann auch, wie er anfing: in der Innenstadt wurden die letzten Sticker und Zeitungen in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) verteilt. Erschöpft, aber dennoch zufrieden, konnte mensch sich abends nach Hause begeben und den Tag ausklingen lassen.
Mehr Infos über die Kampagne findet ihr unter http://ipar.blogsport.de/ya-basta/
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INO
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Als Infoportal für antifaschistische Kultur und Politik aus Mecklenburg-Vorpommern berichten wir über gesellschaftliche Missstände im Nordosten der Bundesrepublik und dem Rest der Welt. Wir zeigen Möglichkeiten des Widerstandes und Alternativen zum bürgerlichen System auf, um der kapitalistischen Verwertungslogik - die soziale Ungleichheit, den ökologischen Kollaps und nicht zuletzt das Erstarken von rassistischen, sexistischen, antisemitischen und anderen reaktionären Einstellungen mit sich bringt – entgegen zutreten.
Antifaschismus bedeutet für uns mehr, als nur „Gegen Nazis“ zu sein. Die Untersuchung der Ursachen für faschistische Regime der Vergangenheit und der Gegenwart sind genauso Aufgaben einer emanzipierten Linken, wie die Bekämpfung des weiter erstarkenden Rechtspopulismus, der seine islamophoben Ansichten in bürgerlich-rechtsstaatlichen Meinungen zu verbergen sucht.
Die Ausgrenzung von Minderheiten, wie vermeintliche Ausländer und Andersdenkende, gehören immer noch zum Alltag in der Bundesrepublik und in M-V. Der Kampf gegen neofaschistische Einstellungen muss für uns auf allen Ebenen geführt werden: auf den Straßen, in den bürgerlichen Parlamenten und besonders in den Köpfen der Menschen.
Der Schutz der Ökologie ist für uns ebenso wichtig, wie der unmittelbare Kampf gegen den Kapitalismus. Als Teil des Ökosystems der Erde sind wir Menschen nicht „Krone der Schöpfung“. Wir sind Teil der Ökologie und müssen uns als solchen begreifen. Selbst hier hat die kapitalistische Gewinngier einen übergroßen Anteil an der ständigen Zerstörung der Umwelt und Natur. Auch gegen diese Vergewaltigung an dem Planeten Erde setzen wir uns zu wehr.
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Neben der Durchführung von direkten Aktionen und Kampagnen ist eine ausführliche Berichterstattung und damit die Weitergabe und Vermittlung grundlegenden Wissens und wichtigen Erfahrungen, einer der notwendigsten Aufgaben der antifaschistischen Bewegung. Und da wir alleine diese Gesellschaft nicht überwinden können und wollen, seit ihr gefragt:
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