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Der 13. August 1961 – Gefängnis für siebzehn Millionen o ...

Und wieder einmal gibts einen Jahrestag zu begehen. Am 13. August 1961 – also vor fast 48 Jahren – wurde die Berliner Mauer errichtet. So schrecklich dies für bürgerliche Medien heute und damals zu sein scheint, hatte dieser Schritt doch mehr Sinn, als Geschichtsklitterer ihm heute zusprechen. Jahre lang sind Menschen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in den westlichen Teil Deutschlands gezogen/geflohen oder schlicht weg gegangen. Auch wenn in bürgerlichen Medien oft die Mähr von der schlimmen und barbarischen SED-Diktatur die Runde macht, so waren die Gründe für eine Übersiedlung in den Westen oft keine ideologischen. Es war – wenn wir es einmal genau betrachten – der selbe Grund, der auch heute noch Menschen dazu veranlasst, ihren Wohnort zu wechseln: es war das Geld. Während im östlichen Teil Deutschlands die Schulausbildung, sowie das Studium und die Lehre kostenlos waren (im Gegensatz zur BRD), lockte im Westen das vermeintlich große Geld. Konsum, das war das bestimmende Wort, damals wie heute. So blutete die DDR mehr und mehr aus, denn fertig ausgebildete Fachkräfte liefen eben dort hin, wo sie am besten verdienen konnten. So wurde der westliche Teil Deutschlands – also die damalige Bundesrepublik Deutschland – zu einer direkten Bedrohung für die noch junge und schwache Deutsche Demokratische Republik. Eine Bedrohung, die schon an der Existenzgrundlage der DDR nagte. Ohne eine Unterbindung des Stromes von Grenzwechslern wäre die DDR wahrscheinlich zerfallen, was zur damaligen Zeit unvorhersehbare Folgen gehabt hätte. Eine „friedliche Revolution“, wie es oft in bürgerlichen und rechtsgerichteten bis rechtsextremen Medien heißt, hätte es 1961 sicher nicht gegeben. Selbst J. F. Kennedy war froh, dass „Der Osten“ dieser Problem (zumindest vorerst) gelöst hatte, ohne es zu einem Krieg kommen zulassen. Ein Krieg, der sich sicher zu einem mit Atom-Waffen geführten Dritten Weltkrieg ausgeweitet hätte.