"USA Präsidentenwahl aus LOHRO Politikradar am 25.10.1 ...
Dass in wenigen Tagen in den USA Präsidentschaftswahlen sind, merken wir daran wie uns die Medienwoge täglich mehr überrollt. „Ein Fest der Demokratie“ schreibt die Zeit.
Das wollen wir uns doch mal genauer ansehen: Das Mehrheitswahlrecht bewirkt, dass aus jedem Bundesstaat nur die Siegerstimmen zählen, alle anderen fallen unter den Tisch. Dadurch kann auch Präsident werden, wer in den gesamten
USA nicht die meisten Stimmen hat. Das verhalf Georg. W. Bush 2000 zur 1. Amtszeit!
Der Kampf um die sogenannten „Swingstates“ wird mit allen Mitteln geführt, jetzt sollen, um angeblich Wahlbetrug zu verhindern, in vielen Staaten die Wähler Ausweise mit Foto vorlegen, ein Personalausweis ist in den USA jedoch nicht sehr
gebräuchlich, besonders die Anhänger der Demokraten, Ärmere, Schwarze, Einwanderer werden dadurch benachteiligt. Die Wahlbeteiligung immer nur knapp über 50 % zeigt an, dass es eigentlich nicht viel zu wählen gibt.
Überhaupt die Kandidaten: Wir kennen nur Obama und Herausforderer Romney. Daneben gibt es noch weitere etwa 20 Bewerber von Sozialisten, Liberalen, Grünen, Teaparty den „nackten Cowboy“ aus New York und sogar der Koranverbrenner Terry Jones darf kandidieren. Sie alle sind Chancenlos wegen des Mehrheitswahlrechts, bei den meisten kann man da nur sagen: glücklicherweise.
Der berühmte amerikanische Schriftsteller Gore Videll, hat das politische System der USA als eine Einheitspartei mit 2 konservativen Flügeln bezeichnet, auch 4 Jahre Obama haben daran nicht viel geändert, Todesstrafe, Waffenfanatismus und Sozialdarwinismus lassen uns Europäer gruseln. 2,5 Mio, fast 1 % der Bevölkerung sitzt ständig im Gefängnis, unter jungen, schwarzen Männern ist jeder Dritte im Knast oder nur auf Bewährung frei! Gefängnisse, zunehmend von Privatfirmen betrieben, sind ein großer Wirtschaftsfaktor geworden und verlangen Auslastung.
Unter Europäern wäre die Wahl klar, Obama würde haushoch gewinnen, aber das ist so wie mit Gorbatschow, der war im Ausland und ganz besonders in Deutschland der Sympathieträger, hatte aber zu unserer Verwunderung in Russland keine Chance.
Am 6. November (ein Donnerstag, am Sonntag wählen Amerikaner nicht, da gehen sie in die Kirche) werden wir es wissen, es sei denn in Florida müssen die Stimmen wieder mehrfach gezählt werden und am Ende reichen dann wieder 538 aus um 57. Präsident der USA zu werden.
Das am 6. 11. auch der Kongress, viele Gouverneure und weitere Parlamente gewählt werden, kommt in den Medien gar nicht vor, dass zeigt die übermäßige Macht des Präsidenten der USA, vergleichbar mit den Präsidenten Russlands
und Frankreichs.
Mir macht solche Machtfülle angst, vielleicht drückt der irgendwann einmal doch den falschen Knopf ?
Da bin doch eher mit der Rolle unseres Präsidenten, ein freundlicher älterer Herr, der gute Reden hält, zufrieden. Die Macht im Staat hat auch nicht die Bundeskanzlerin mit sorgenumwölkter Stirn oder ihr Herausforderer der sich als Kavalleriekommandant sieht, sondern der Bundestag und da vertraue ich auf die Weisheit der Vielen, die sich auch unabhängig von Partei und Fraktionszugehörigkeit meistens durchsetzt – daher mein „ Fest der Demokratie“ findet im Herbst 2013 statt.
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James Knis
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1948 in Rostock geboren, war immer hier und hat als Ingenieur, Betriebsratsvorsitzender und Gewerkschafter gearbeitet,jetzt tätig im Sozialmanagment.
verheiratet, 3 Kinder, zwei Enkel. Mitglied der Grünen und Kommunalpolitiker. Schreibt gerne Leserbriefe und stellt unbequeme Fragen.
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