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Bürgerbeteiligung "versenkt"

Seit längerem beschäftige ich mich ja mit der Einbeziehung von Bürgern in die Gestaltung des eigenen Wohnumfeldes. Viele wissen sicherlich, dass Rostock sich dabei als eine der wenigen Städte in Meck Pomm mit entsprechenden Plattformen ausgestattet hat. Ein kurzer subjektiver Abriss, warum diese in meinen Augen leider gescheitert sind:

Stillstand:

Jedem ist wohl klar, dass bei so einer komplexen und großflächigem Vorhaben nichts von einem auf den anderen Tag geht und dies ein kontinuierlicher Prozess sein muss. Allerdings zeigt sich das genaue Gegenteil bei den rostocker Plattformen www.klarschiff-hro.de und www.opendata-hro.de. Eine Weiterentwicklung findet nicht statt, so dass nicht auf die zahlreichen Probleme reagiert werden kann, welche sich in den ersten Monaten nach Start bereits zeigten. Neben technischen Fehlern, scheint dies insbesonde die mangelnde Betreuung und Vision zum Nutzen der Dienste zu sein. Inwiefern dies durch die (gesamte) Verwaltung beabsichtigt wurde, oder einfach das Ergebnis einer mangelnden Kooperation für das gemeinsame Ziel ist, wird wohl niemand genau sagen können. Für Bürger die aktiv werden wollen, zählt am Ende ja auch nur das aktuelle Ergebnis und das ist (leider) mangelhaft. Anstatt proaktiv Bürger mit den unterschiedlichsten Kompetenzen einzubeziehen, dümpelt etwa das Stadtplanungsamt bei der Ideensuche immernoch mit Veranstaltungen vor sich hin, wo Leute gebeten werden über die Entwürfe einiger Architekten zu beraten. Und das, trotz der Investitionen, die uns eigentlich eine Beteiligung durch eine niedrigere Schwelle ermöglichen sollte.....

Dabei könnte alles so schön sein. Anwohner könnten die Scheu vor dem Amtsschimmel verlieren und sich wieder für ihr Quartier zuständig fühlen. Die Angst vor den tausenden "wenn und abers" könnte einem Konsens weichen, dass jede gut gemeinte Verbesserung ein Gewinn für die Stadt ist. Das jäten des Fahrbahnstreifens oder aufsammeln von Müll wäre keine merkwürdige Ausnahme mehr, sondern selbst anpacken wäre wieder der erste Schritt, ehe man sich über die desolaten Zustände aufregt. Anstatt zu meckern, dass die Spielplätze beschmalert sind, würden die Leute vielleicht dazu bewegt werden können, mit Schleifhexe und frischer Farbe da abzuhelfen. Die Sorge, dass sich später mal vielleicht jemand an absplitternden Lack reißt, würde durch den Entheusiasmus und das verbindende Element der gemeinsamen Leistung in den Hintergrund rücken :) Stadtgestaltung im kleinen Maßstab wäre dann wieder in Bürgerhand.

Konsequenzen:

Wie man mit der derzeitigen Situation am besten umgeht, dass muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Für mich steht fest, dass ich von nun an lieber direkt wirken will, anstatt viel Zeit in die Kommunikation mit Behörden zu stecken. Da diese offensichtlich nicht in der Lage sind, mit einigermaßen Geschwindigkeit um die Probleme zu kümmern, hilft wohl nur selbst Ideen umzusetzen und zu schauen wie diese durch das direkte Umfeld aufgenommen werden.

Ich selbst werde mich jedenfalls aus beiden Portalen komplett zurückziehen, da die sich trotz längerfristigen Engagements kaum Verbesserungen an den gemeldeten Ideen und Informationsanfragen einstellte.