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Pressemitteilung: Völlig humorloser Komiker hat kein Verstà ...

Der bekannte Komödiant Mario Barth erwirkt eine Unterlassung gegen den Jugendverband Linksjugend [’solid] Mecklenburg-Vorpommern. Wir informieren an dieser Stelle über den Stand der rechtlichen Auseinandersetzung.


Es ist richtig, dass wir Herrn Mario Barth abgebildet haben. Dies geschah um seinen Äußerungen einen reellen, wahren Namen zu geben: Sexismus. Komödiantisch wie wir sind unter dem Motto: „Sexistische Rollenklischees haben so einen Barth!“


Wenn Mario Barth sich als eine geschützte Marke versteht, dann ist es richtig, dass wir, sofern man uns eine Werbeabsicht unterstellen kann, gegen das Urheberrecht verstoßen haben. Eigenwerbung liegt uns aber fern. Wir beabsichtigen eine Aufklärung gegenüber den psychologischen Herrschaftsmechanismen dieser männerdominierten Gesellschaft. Unser Material beinhaltet eine Meinungsäußerung zu den in Programmen des Herrn Barth immer wieder bedienten Rollenklischees und nimmt insofern Stellung zu dessen Positionierung in der Öffentlichkeit. Auch erweckt sie gerade durch die deutliche Kritik an der Position des Herrn Barth nicht den Eindruck, dass dieser sich mit unserem Verband identifiziere. Ein Geschäftsinteresse verfolgt unser Verband als politischer Jugendverband auch nicht.


Aufgrund seiner Popularität, also des Faktes dass Herr Barth Teil des Öffentlichen Lebens ist, eine Person der Zeitgeschichte, sind seine Persönlichkeitsrechte von uns nicht verletzt worden. Wir gaben keine Informationen aus der Intim-, oder Privatsphäre preis. Unser Handeln beschränkte sich nur auf den Abdruck des Gesichtes von Herrn Barth und ist durch Artikel 5 GG der Pressefreiheit geschützt.


Des Weiteren ist zu klären, ob seine „komödiantischen“ Äußerungen keine politischen Statements darstellen. Im Kampf um Gleichberechtigung stellen Verunglimpfungen, und seien sie noch so unernst gemeint, immer einen Teil der Unterdrückung dar. Solche Äußerungen stellen im politischen Ringen der vielen Frauenrechtsorganisationen, Gleichstellungsbeauftragten, und auch politischen Organisationen, wie der unseren, eine Positionierung dar. Mario Barth reduziert ein ganzes Geschlecht, die Hälfte der menschlichen Weltbevölkerung auf Schuhe, Einkauf und sonstige, als „frauentypisch“ angesehene Eigenschaften. Diese sind meist negativ behaftet und sprechen Frauen Kompetenzen ab. Sie stellen den Mann über die Frau und zementieren die derzeit herrschenden gesellschaftlichen Mechanismen. Dadurch haben sie politischen Einfluss auf die Öffentlichkeit. Laut Definition der Bundeszentrale für politische Bildung ist Politik: „jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sei es in privaten oder öffentlichen Bereichen.“ (http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=MMCTTA) Die Aufrechterhaltung des Status Quo ist ein politisches Ziel: in diesem Fall ein Konservatives. Man muss sich nicht zu einer politischen Organisation bekennen um politisch zu wirken.


Alles in allem sind wir von einem Komiker enttäuscht, der so ernst an diese Sache herangeht. Eine komödiantische Auseinandersetzung z. B. eine Behauptung a la Mario Barth wie: „Bei linksjugend [’solid] M-V sind keine echten Männer, sondern Weichlinge, die sich unter den Pantoffel der Frauen stellen“ hätten wir eher erwartet. Es ist ja allgemein bekannt: Wenn es um die eigene Person geht, werden Komödianten immer gleich ernst, denn ihr Humor bezieht sich immer auf andere. Leider sind das meist die Schwächsten in unserer Gesellschaft.