Von der Warnow an die Donau? - Den Rektor der Universität R ...

Zwei Jahre sind eine nicht allzu lange Zeit, aber genug Zeit, um etwas in Bewegung zu bringen. Und das ist Strothotte zweifellos gelungen. Der Externe Strothotte hat sich für die Universität Rostock engagiert. Sein Wunsch war es, der Rostocker Hochschule ein unverwechselbares Gesicht zu geben, indem man vorhandene Stärken ausbaut und eigene Schwerpunkte in der Forschung setzt. Er wollte etwas Neues anstoßen, die ersten Schritte einer beginnenden Neuausrichtung aufzeigen. Traditio & Innovatio, so lautet der Leitspruch der Universität – nicht so sehr die Tradition als vielmehr die Innovation stand im Fokus des Wirkens von Strothotte. Er brachte einen spürbar frischen Wind mit nach Rostock, arbeitete nächtelang durch, um sich einzuarbeiten und sich so schnell wie möglich einzubringen. Mit einer neuen Interdisziplinären Fakultät hat er deutschlandweit Zeichen gesetzt, wenngleich diese Fakultät ein wenig hinterherhinkte. Bis heute hat sie keine eigene und so essentielle Satzung, ihre relativ erfolgreiche Arbeit wird nur in Teilen nach außen getragen. Da sie aus zentralen Mitteln der Uni finanziert wird, die sonst anderen zur Verfügung gestanden hätten, wird dies umso kritischer beobachtet.

Weil jeder Abschied auch ein kleiner Neuanfang ist, kann die Universität von einem neuen Rektor profitieren, wenn sie es schafft, weiter an ihrer Konkurrenzfähigkeit zu arbeiten, Neues leistet und gelegentlich auch den Mut aufbringt, dem Schweriner Ministerium nicht nur nickend und hinnehmend gegenüber zu stehen. Die Chancen dafür, dass es so schnell keinen Externen als Rektor mehr geben wird, sind leider zu groß, obwohl es mindestens genauso gefährlich sein kann, dafür einen „Alteingesessenen“ zu berufen, dem der scharfe Blick durch die Macht der Gewohnheit getrübt werden könnte.