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Ausstellung auf dem Campus Ulmenstraße

Auf dem Campus in der Ulmenstraße präsentiert die Amnesty Hochschulgruppe Rostock seit heute eine Ausstellung zum Thema "Hinsehen und Handeln. Gewalt gegen Frauen verhindern".

Gewalt an Frauen ist eine besonders widerwärtige Form der Menschenrechtsverletzung. Frauen sind ihr einfach deshalb ausgesetzt, weil sie Frauen sind. Sie ist so verachtenswert, weil sie sich meist im Verborgenen abspielt und oft mit der Straffreiheit der Täter verbunden ist.Eigentlich müsste Gewalt an Frauen schwer zu übersehen sein. Sie spielt sich in der Mitte der Gesellschaft ab. Trotzdem tritt sie selten in den Fokus der Öffentlichkeit.Die Amnesty Hochschulgruppe Rostock will das ändern und auf Verbrechen an Frauen aufmerksam machen, schließlich sind gewalttätige Übergriffe die häufigste Todesursache von Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren ist (Weltgesundheitsorganisation 2002). Auch in unserer Stadt gibt es Frauen, die täglich mit Gewalt konfrontiert werden. Allein in Rostock gab es im Jahr 2008 747 derartige Übergriffe.Menschenrechtsverletzungen an Frauen basieren auf einem Machtungleichgewicht gegenüber den Männern, was durch Gewalt aufrechterhalten wird. Ursache scheint eine weltweite Tradition zu sein, die Frauen nicht die gleichen Rechte zugesteht wie Männern. Eine Tradition, die Frauen als »Besitz des Mannes« ansieht.Auch in Deutschland liegen die von solcher Auffassung geprägten Zeiten nicht lange zurück. Erst 1997, zum Beispiel, wurde Vergewaltigung in der Ehe in der Bundesrepublik zum Straftatbestand. Weltweit haben Frauen geringere Bildungschancen, weniger finanzielle Möglichkeiten, kennen ihre Rechte nicht und sind nicht in der Lage sie einzuklagen.Amnesty International bekämpft das Problem im Rahmen der globalen Kampagne „Hinsehen und Handeln. Gewalt gegen Frauen verhindern“. Nirgendwo auf der Welt soll Gewalt an Frauen unsichtbar bleiben. Überall auf der Welt sollen Menschenrechtsverletzungen an Frauen ins Blickfeld der Öffentlichkeit treten. Wir von Amnesty setzen uns gegen bestialischen Frauenhandel, Zwangsprostitution, Verbrechen im Namen der Ehre, Zwangsverheiratung, familiäre Gewalt gegen Frauen, Diskriminierung von Lesben, Folter an Frauen und gegen weibliche Genitalverstümmelung ein. Wir kämpfen für Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen, Menschenrechtsverteidigerinnen.

Appell an alle Staaten, Organisationen und Einzelpersonen:• dem alltäglichen Menschenrechtsskandal geschlechtsspezifischer Gewalt ein Ende zu setzen;• alles in der Macht Stehende zu tun, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern;• Gewalttaten gegen Frauen als Verbrechen zu verfolgen, auch wenn sie im „Privaten“ geschehen.Forderungen und Ziele• Frauendiskriminierende Gesetze sollen weltweit abgeschafft werden.• Die Staaten sollen individuell und kollektiv auf ihre völkerrechtliche Pflicht behaftet werden, Gewalt gegen Frauen zu verhindern.• Entsprechende Vorfälle zu untersuchen, die Täter zu bestrafen und Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen.• Lokale Behörden und nichtstaatliche Akteure – auch religiöse, traditionelle und informelle Instanzen – sollen sich aktiv gegen die alltägliche Gewalt an Frauen einsetzen.• Staaten sollen Strukturen für den Schutz und die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen einrichten und fördern.• Frauen sollen während und nach bewaffneten Konflikten geschützt werden, Gewaltakte von Soldaten und Befehlshabern sollen geahndet werden.• Lokale MenschenrechtskämpferInnen und –organisationen sollen unterstützt werden.