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Festival der Jugend 2010: Wir sind begeistert!

Wir sind gerade zurück vom Festival der Jugend und noch ziemlich erschöpft, denn wir haben einiges erlebt!Vergangenen
Freitag Vormittag machten wir uns auf den Weg. Taschen gepackt, ab zum
Bahnhof, Tickets geholt und los! Die Fahrt war sehr lang, aber dank
guter Verpflegung, marxistischem Lesestoff und netter Gesellschaft
verging die Zeit doch recht fix. Außerdem nutzten wir die weite Fahrt
um SDAJ-Materialien quer durchs Land zu verteilen. Am Abend in Köln
angekommen trafen wir gleich auf junge Festivalbesucher_Innen die uns,
immer am Rhein entlang, zum Camp begleiteten. Das erste was wir dann
sahen, war die Bühne, auf der gerade der Bandcontest stattfand. Wir
errichteten unser Lager und stürzten uns ins Geschehen. Nachdem die
verschiedenen Infostände zumachten, setzten wir uns in die
Cocktail-Area. Die Musik war ultimativ trashing und sorgte in
Kombination mit Cuba Libre für eine klasse Stimmung. Bis spät in die
Nacht diskutierten wir mit neuen Bekanntschaften, nicht über Gott, aber
die Welt.

Der nächste Tag bot weit mehr. Einige Veranstaltungen fanden
gleichzeitig statt, so dass wir leider nicht alles miterleben konnten.Besonders
hervorheben möchten wir deshalb unter anderen den Programmpunkt "Wie
muss erfolgreiche antimilitaristische Arbeit aussehen?". SDAJ-Gruppen
berichteten über ihre Erfahrungen und Erfolge in antimilitaristischen
Aktionen und ernteten dafür viel Applaus. Wir wollen uns von diesem Mut
anstecken lassen und die Kampagne "Keinen Menschen, keinen Cent & keinen Fußbreit der Bundeswehr!"
unterstützen. Schulen und Jobcenter sind keine Rekrutierungsanstalten!
Dafür sprachen sich auch Vertreter des VVN-BdA und eines lokalen
Antimilitärischen Bündnisses aus.Ebenfalls interessant und gut
besucht war ein Vortrag über die Sozialismusvorstellungen der
Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), den ein Vertreter aus
Griechenland hielt. Ein anderer griechischer Genosse berichtet über die
momentanen Kämpfe in Griechenland, außerdem war die KKE mit einem Stand
vertreten.Des weitern fanden am Samstag statt: der Beginn des
Fußballtourniers; ein Graffiti-Workshop; eine Lesung über Peter
Gingold; eine Infoveranstaltung über Cuba aktuell (auch sehr geil!);
Diskussionsrunde zum Bildungsstreik; Vortrag der DKP und
Gewerkschaftern über die Krise; Diskussion über Betriebliche Kämpfe
Jugendlicher; Workshops für Antifaschismus und die POSITION.Nach
so viel Informationen und Aktivitäten war dann wieder feiern angesagt!
Es gab ein Konzert mit Auftritten von Coconut Butt, Mighty Mammut
Movement und Sinan. Die regional sehr bekannten und beliebten "Mammuts"
zogen am meisten Leute auf die Tanzfläche und begeistert auch uns.
Anschließend war Party unter dem Motto "Electro-Beats and Politics" im
großen Zelt.

Nach wenig Schlaf ging dann Sonntags das Programm weiter. Zu den
Highlights gehörte ohne Frage der Poetry Slam auf dem einige
SDAJler_Innen mit eigenen teils politisch-tiefgründigen, teils
witzig-kreativen Gedichten das Publikum begeisterten.Hervorheben wollen wir auch die Infoveranstaltung zu den Weltfestspielen in Südafrika.
Eine SDAJlerin berichtet über die vergangenen Weltfestspiele in
Venezuela. Ein Land das durch seine Vergangenheit eine besonders große
Kluft zwischen Arm und Reich aufweist. Es aber schafft große
Fortschritte zu erzielen, dank dem bewundernswerten Einsatz der
Menschen die durch staatliche Alphabetisierungskampagnen, Ausbau der
demokratischen Mitbestimmung und Enteignungen von Betrieben von
Ausbeutung befreit werden. Ein Repräsentant des Weltbund der Demokratischen Jugend(WFDY) berichtete über die Vorbereitungen und den großen Enthusiasmus
speziell der afrikanischen Jugendorganisationen im WFDY, zu dem auch
die SDAJ gehört.Überwiegend sportlich wurde es dann beim Hamburger
5-Kampf, an dem insgesamt 14 Teams teilnahmen. Ansonsten standen
folgende Punkte auf dem Tagesprogramm: Arbeiterjugend- und
Schüli-Frühshoppen; eine Aufarbeitung des Bolognaprozesses aus
SchülerInsicht; Filmvorführung und Diskussion zu "Streetart is not a
crime", das Finale des Fußballtourniers; Vorträge über "Pro-Köln", über
marxistische Hochschulpolitik heute und über Demokratieabbau.Am
Abend fand die Abschlussveranstaltung statt, auf der die
Antimilitarismuskampagne Schwerpunkt war. Auf SDAJ-Festen werden neue
Mitglieder traditionell einzeln auf einen Tisch geholt und dann von
Allen mit Jubel aufgenommen. Das war diesmal nicht möglich, die Anzahl
der Neuaufnahmen war so groß dass alle nacheinander Aufgerufen wurden
und sich gemeinsam auf die Tische quetschten. Auch wir als neue Gruppe
mussten da durch und genossen es ehrlich gesagt sehr ;-)!Die gute
Stimmung hatte keine Gelegenheit abzureißen, beim Arbeiterliederabend
mit Achim Bigus kochte der Saal. Bekanntere Lieder wurden begeistert
und laut mitgesungen. In den kleinsten Pausen in Achims Programm wurden
sofort selbst Lieder angestimmt und Parolen gerufen. Unter anderem
"Hoch die Internationale Solidarität"-Rufe, die schon bei
Veranstaltungen mit ausländischen Gästen immer wieder spontan und laut
auftauchten. Wer dann noch konnte, hatte die Gelegenheit auf der "Ska
meets Balkan" Disco weiter zu feiern und zu tanzen.

Montag, am Abreisetag, gab es dann ein letztes mal Frühstück und Mittag
für alle inklusive und Abreiseproviant. Die vielen roten Fahnen und
bunt gemischten Infostände wurden abgebaut, mit lauter Musik so langsam
auch der/die Letzte aus dem Zelt gelockt.Mit vielen Genoss_Innen
aus der SDAJ Waterkante machten wir uns schließlich über Hamburg auf
dem Heimweg. In Hamburg verabschiedeten wir uns und fuhren dann weiter
nach Hause, nach Rostock. Wir hatten von einem andern Fahrgast ein 1.
Klasseticket zum 2. Klasse Preis erstanden und verwirklichten so auf
der Heimreise ein Stück weit Kommunismus. Zwei Armlehnen für Alle :D!
Und mit so einer Leselampe ließt sich Hans Heins Holz im dunkel
werdenden Mecklenburg-Vorpommern doch gleich viel gemütlicher. ;-)Unser Fazit: viel gelernt, viel erlebt, viele coole Leute kennen gelernt - wir sind nicht allein und machen weiter!Nächstes
Jahr findet wahrscheinlich ein Regionales Camp für Nord- und
Ostdeutschland statt, übernächstes dann wieder das Bundesweite. Wir
informieren euch, kommt mit, habt Spaß. Wir zumindest haben für unsere
"Zeit zu kämpfen" einiges mitgenommen und viel "Zeit zu feiern"
gefunden.

Eure SDAJ-Rostock

Kommentare

Wow, das hört sich ja

Bild von klux

Wow, das hört sich ja ziemlich vollgepackt und spannend an. Wenn da tatsächlich im nächsten Jahr so ein Camp in Norddeutschlnad stattfinden sollte, dann berichtet mal schon immer im Vorfeld was so die Orga und Struktur angeht.

Mich erinnert das Camp stark an das AJUca, was ja schon seit mehreren Jahren in MV stattfindet und das Ziel hat jugendliche Antifa, die in ganz MV und mittlerweile auch Brandenburg, Berlin verstreut wohnen mal zusamenzubringen. Es gibt jede Menge Workshops und viel viel Zeit um sich kennen zu lernen und sich über die unterschieldichen Erfahrungen und Strategien auzutauschen oder auch mit neuen Themen in Berührung zu kommen.

Ist bestimmt auch was für euch!

www.ajuca.de