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Von Gorleben 2010 bis Fukushima 2011

Ich kam mit dem Thema Atomenergie das erste Mal bewusst im Frühjahr 2010 in Kontakt. Damals gab es eine kleine Gruppe von Aktiven in Rostock, die mit kleinen Aktionen für die Anti-Atom-Menschenkette im April 2010  warben und sich auf den Castor-Transport im November ins Wendland vorbereiteten.

Der Castor-Transport nach Gorleben (info1 -.- info2)war für viele ein elektrisierendes Erlebnis: Das ohnmächtige Gefühl vor einer Polizeisperre zu stehen, die ihr Gewissen am Umkleide-Spind abgegeben haben und ohne zu denken Befehle gegen ihr eigenes Gewissen ausführen, war zwar trotzdem vorhanden.  Aber wir konnten auch sehen: Widerstand ist möglich und Widerstand kann auch richtig effektiv sein: Tausende Menschen nahmen an Sitzblockaden teil, Dutzende Trecker blockierten Nachschubwege für die Polizei.

 

Danach ging es in der Heimat weiter: Mitte Dezember und bald danach Mitte Febraur gab es jeweils einen Castortransport ins schläfrige Mecklenburg zum Zwischenlager Nord bei Lubmin. Hier steht das größte Zischenlager Europas, dass offiziell zwar nur zur _Zwischen_lagerung von leicht, mittel und schwer radioaktivem Müll dient, jedoch mit den schönen Worten "unbegrenzte Pufferlagerung" umschrieben ist. Hier wurde offiziell mit wenig Protest gerechnet, weil die Landbevölkerung als zu träge und obrigkeitshörig eingeschätzt wurde. Das Ergebnis zeigt aber, dass das ganz und gar nicht der Fall war: info 1 -.- info 2

 

Gerade sind wir dabei uns vom Teilerfolg der Castorverzögerung zu erholen. Doch Ruhe ist nicht in Sicht, als plötzlich Nachrichten aus Japan kommen. Wer das Erdbeben und das Tsunami noch nicht wahrnimmt, schafft es auf jeden Fall nicht, den Schlagzeilen aller Zeitungen und Online-Medien zu entgehen: eine Kernschmelze droht in Fukushima. Und obwohl alle AKWs mittlerweile herunter gefahren wurden, müssen die Reaktorkerne weiter gekühlt werden - doch die Kühlsysteme von vielen AKW sind durch Erdbeben und Tsunami beschädigt.

Was macht unsere Politik? Neben Mitleidsbekundigungen lässt Frau Merkel verlautbaren, dass sie die ältesten der deutschen AKWs für drei Monate abschalten lassen will. Wofür denn das? Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass sich dadurch Unfälle und Fehler, die immer möglich sind, in der Zukufnt vermeiden lassen. Neben politisch inszenierten Trauerbekundungen ist das nur als Wahlkampfagitation abzutun.

Wenn nicht _jetzt_ die Abschaltung der gefährlichsten Energiegewinnung, die die Welt zu bieten hat, schnell und nach einem klaren Plan geschieht, wann dann?Ich beschäftige mich seit einem knappen Jahr mit der Thematik und bin schon jetzt meiner Frustrationsgrenze nahe. Wie geht es da erst den Menschen, die seit 1970 oder schon länger gegen die ersten AKW kämpften?

Das überhaupt noch ein Reaktor auf der Erde läuft, ist pure Profitgier: jeder deutsche AKW bringt 1 Million €uro pro Tag für die Betreiber. Da ist die Rückzahlung von ein paar Millionen an den Staat für die ausgehandelte Laufzeitverlängerung schon nicht mehr als schlechter Witz zu bezeichnen.

Jeder weiß es, niemensch handelt?oder doch:

 

jeden Montag19.oo UhrOekohaus Rostock/Hermannstraße 36Plenum des Rostocker Anti-Atom Netzwerkes (RAN)

Energieversorgung ist ohne Atomstrom möglich

Stromanbieter wechseln/Regenerative fördern

Petition zur Abschaltung aller deutschen AKWs

Hat deine Bank Fukushima mitfinanziert?