Gedenkplakette in Erinnerung an Lichtenhagen-Pogrom vor 20 J ...
In der
Nacht zum 5. Dezember ist die Replik einer Gedenkplakette, die auf
die Erinnerung an die ausländerfeindlichen Pogrome vor 20 Jahren im
Rostocker Stadtteil Lichtenhagen vor dem Sonnenblumenhaus hinweist,
von Neonazis demontiert und gestohlen worden. Diese war erst im
August an das Rostocker Rathaus angebracht worden, nachdem das
Original 1993 durch die Rostocker Behörden bei dem Versuch der
Montage beschlagnahmt wurde.
Etwa 30
Menschen beteiligten sich an der Kundgebung, in deren Rahmen die
Plakette nun erneuert wurde. Darunter waren Mitglieder der Rostocker
Bürgerschaft, sowie mehrere Landtagsabgeordnete und Vertreter_Innen
der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der
Antifaschist_Innen (VVN-BdA), die die Erneuerung der Tafel initiiert
hatte und anderer Initiativen.
In zwei
kurzen Redebeiträgen wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, auch
weiter gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen. Eine
Vertreterin der Kampagne "Stop it! - Alle Lager schließen!"
prangerte unter anderem die Massenabschiebungen von Roma und Sinti
an, wie sie seit einigen Wochen auch in Mecklenburg-Vorpommern
vollzogen werden.
Schließlich
wurde die Tafel erneut an das Rathaus montiert. "Wir wollen es
nicht zur Tradition machen, alle paar Wochen hier eine Tafel
anzubringen." sagte ein Vertreter der VVN-BdA schließlich noch.
Ob es zur Tradition wird, kann nur die Zukunft zeigen.
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Als Infoportal für antifaschistische Kultur und Politik aus Mecklenburg-Vorpommern berichten wir über gesellschaftliche Missstände im Nordosten der Bundesrepublik und dem Rest der Welt. Wir zeigen Möglichkeiten des Widerstandes und Alternativen zum bürgerlichen System auf, um der kapitalistischen Verwertungslogik - die soziale Ungleichheit, den ökologischen Kollaps und nicht zuletzt das Erstarken von rassistischen, sexistischen, antisemitischen und anderen reaktionären Einstellungen mit sich bringt – entgegen zutreten.
Antifaschismus bedeutet für uns mehr, als nur „Gegen Nazis“ zu sein. Die Untersuchung der Ursachen für faschistische Regime der Vergangenheit und der Gegenwart sind genauso Aufgaben einer emanzipierten Linken, wie die Bekämpfung des weiter erstarkenden Rechtspopulismus, der seine islamophoben Ansichten in bürgerlich-rechtsstaatlichen Meinungen zu verbergen sucht.
Die Ausgrenzung von Minderheiten, wie vermeintliche Ausländer und Andersdenkende, gehören immer noch zum Alltag in der Bundesrepublik und in M-V. Der Kampf gegen neofaschistische Einstellungen muss für uns auf allen Ebenen geführt werden: auf den Straßen, in den bürgerlichen Parlamenten und besonders in den Köpfen der Menschen.
Der Schutz der Ökologie ist für uns ebenso wichtig, wie der unmittelbare Kampf gegen den Kapitalismus. Als Teil des Ökosystems der Erde sind wir Menschen nicht „Krone der Schöpfung“. Wir sind Teil der Ökologie und müssen uns als solchen begreifen. Selbst hier hat die kapitalistische Gewinngier einen übergroßen Anteil an der ständigen Zerstörung der Umwelt und Natur. Auch gegen diese Vergewaltigung an dem Planeten Erde setzen wir uns zu wehr.
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