Jüdisches Theater „Mechaje“ in Rostock wird 15 Jahre al ...
„Mechaje“ in Rostock ist landesweit das einzige jüdische Theater. Drei bis vier Vorführungen werden monatlich in den eigenen Räumen gezeigt, bei größeren Auftritten wird auf das Theater im Stadthafen ausgewichen. Gegründet haben das Theater Marina Beitman und Michael Beitman-Korchagin, die noch heute die Vorstellungen mit organisieren.
„Was macht jüdischen Humor aus?“, fragt Beitman zu Beginn einer Aufführung das Publikum. „Jüdischer Humor ist, wenn man nicht über Juden lacht, sondern mit ihnen.“ beantwortet sie sogleich selbst. Witz und Musik – das sind die zwei wesentlichen Säulen des „Mechaje“. In unzähligen Szene stellen Beitman und Beitman-Korchagin jüdische Klischees auf den Kopf. Mit viel Selbstironie und Augenzwinkern bringen die beiden Schauspieler_Innen das Publikum immer wieder zum Lachen. Zwischen den Humor-Einlagen gibt es Musikstücke, gespielt von Swjatoslav Tscharkowski, der die traditionelle Klezmer-Musik mit seinem Klavier in eine völlig neue Richtung lenkt.
Auch nach anderthalb Jahrzehnten hat das Theater nichts von seinem Charme verloren, im Gegenteil. Das Theater leistet nach wie vor einen wichtigen Beitrag zum Erhalt jüdischer Kultur und trägt nicht zuletzt einen Teil gegen antisemitische Vorurteile bei. „Jeder Auftritt ist ein Schritt gegen die Neonazis.“ erklärte Beitman-Korchagin.
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