Kundgebung zum 66. Jahrestag der Befreiung in Rostock
Bereits eine halbe Stunde, vor dem offiziellem Beginn der Kundgebung,
trafen bereits die ersten Antifaschist_Innen am Ehrenfriedhof der bei
der Befreiung Rostocks gefallene Rotarmist_Innen am Puschkinplatz ein.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der
Antifaschist_Innen Rostock hatte zur jährlichen Veranstaltung
eingeladen. Die Infostände der linksjugend [’solid] Rostock und der
VVN-BdA M-V BO Jugend wurden langsam aufgebaut. Neben der kostenlos
verteilten Tageszeitung Junge Welt gab es jede Menge Infomaterial und
T-Shirts. Eine besondere Überraschung: neben vielen Rostocker_Innen
waren auch Freund_Innen aus Greifswald gekommen.
Bild: Transparent der VVN-BdA BO Jugend
Außer den etwa 100 Kundgebungsteilnehmer_Innen fanden sich auch zwei
Beamte der Polizei ein, um die Kundgebung vor Störenfriede zu schützen.
Skeptisch beäugt wurden auch die infostände, besonderes Interesse
weckte bei der jungen Dame in der schwarzen Uniform offenbar ein T-Shirt
der Doberaner Punkband Initiative Kantholz mit der Aufschirft “Nazis
und Bullen den Kampf ansagen”. Regungslos guckte sie sich die
ausliegenden Shirts an, winkte schließlich ihren Kollegen zu, dem das
Ganze aber wenig zu interessieren schien. Grummelnd liefen die
Staatsdiener anschließend eine weitere Runde um den Ehrenfriedhof.
Bild: Ida Schillen während ihrer Eröffnungsrede
Um 10Uhr eröffnete Ida Schilen, Vorsitzende der VVN-BdA Rostock, die
Gedenkkundgebung mit einer kurzen Rede. Neben Landtagsabgeordneten wie
Regine Lück (DIE LINKE), sprachen unter anderem auch Nico Burmeister,
Vorsitzender der Basisorganisation Jugend der VVN-BdA M-V und die
Präsidentin der Rostocker Bürgerschaft Karina Jens (CDU): “Wir deutschen
haben aus unsere Vergangenheit gelernt.”. Zwischen den Rede spielten
Mitglieder der jüdischen Gemeinde passende Musik, die der ganzen
Veranstaltung einen würdigen Rahmen gaben.
Bedächtig aber entschlossen gingen junge wie alte Menschen zum Abschluss
der Veranstaltung über den Friedhof und legten ihre mitgebrachten
Pflanzen auf die Gräber der gefallenen Rotarmist_Innen.
Bild: Karina Jens, Wolfgang Methling (MdL) und Ida Schillen (von l. nach r.) während einer Schweigeminute vor dem Gedenkstein
Bild: Wolfgang Methling (MdL) legt Blumen an einem Grabstein der gefallenen Rotamristen nieder
Bild: Jung und Alt legten gemeinsam Blumen nieder
Gut eine Stunde nach dem Beginn endete die traditionelle
Gedenkkundgebung in Rostock. Am Nachmittag fuhren einige Anwesende nach
Demmin, um auch dort ein Zeichen gegen Faschismus zu setzen, indem sie
sich dem geschichtsrevisionistischen Aufmarsch Rechtsradikaler
entgegenstellte.
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INO
Beschreibung
Als Infoportal für antifaschistische Kultur und Politik aus Mecklenburg-Vorpommern berichten wir über gesellschaftliche Missstände im Nordosten der Bundesrepublik und dem Rest der Welt. Wir zeigen Möglichkeiten des Widerstandes und Alternativen zum bürgerlichen System auf, um der kapitalistischen Verwertungslogik - die soziale Ungleichheit, den ökologischen Kollaps und nicht zuletzt das Erstarken von rassistischen, sexistischen, antisemitischen und anderen reaktionären Einstellungen mit sich bringt – entgegen zutreten.
Antifaschismus bedeutet für uns mehr, als nur „Gegen Nazis“ zu sein. Die Untersuchung der Ursachen für faschistische Regime der Vergangenheit und der Gegenwart sind genauso Aufgaben einer emanzipierten Linken, wie die Bekämpfung des weiter erstarkenden Rechtspopulismus, der seine islamophoben Ansichten in bürgerlich-rechtsstaatlichen Meinungen zu verbergen sucht.
Die Ausgrenzung von Minderheiten, wie vermeintliche Ausländer und Andersdenkende, gehören immer noch zum Alltag in der Bundesrepublik und in M-V. Der Kampf gegen neofaschistische Einstellungen muss für uns auf allen Ebenen geführt werden: auf den Straßen, in den bürgerlichen Parlamenten und besonders in den Köpfen der Menschen.
Der Schutz der Ökologie ist für uns ebenso wichtig, wie der unmittelbare Kampf gegen den Kapitalismus. Als Teil des Ökosystems der Erde sind wir Menschen nicht „Krone der Schöpfung“. Wir sind Teil der Ökologie und müssen uns als solchen begreifen. Selbst hier hat die kapitalistische Gewinngier einen übergroßen Anteil an der ständigen Zerstörung der Umwelt und Natur. Auch gegen diese Vergewaltigung an dem Planeten Erde setzen wir uns zu wehr.
Ein Aufruf zum Mitmachen!
Neben der Durchführung von direkten Aktionen und Kampagnen ist eine ausführliche Berichterstattung und damit die Weitergabe und Vermittlung grundlegenden Wissens und wichtigen Erfahrungen, einer der notwendigsten Aufgaben der antifaschistischen Bewegung. Und da wir alleine diese Gesellschaft nicht überwinden können und wollen, seit ihr gefragt:
Ist euch etwas passiert oder habt ihr etwas gesehen, dass euch bewegt hat? Habt ihr ein interessantes Thema, über das ihr einen kurzen Bericht schreiben wollt? Dann schreibt das auf und wir veröffentlichen das. Schön wäre es auch, wenn ihr ein passendes Bild (beachtet dabei die Urheberrechte) zu eurem Artikel habt. Eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge ist dabei mit Absprache des Autors bzw. der Autorin möglich. Auch Aufrufe zu Demonstrationen, Kampagnen oder Termine für Veranstaltungen, wie Lesungen, Konzerte oder noch ganz andere Sachen sind gern gesehen! Habt ihr einen Artikel, den ihr bereits einmal veröffentlicht habt, den ihr aber noch mehr als bisher der Öffentlichkeit zugänglich machen wollt? Auch kein Problem! Fragt einfach per Mail nach. Jeder gute Artikel und jeder wichtige Termin ist bei uns willkommen.
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