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Transform Rostock - Eine Zusammenfassung

Gestern war also die lang angekündigte Veranstaltung im Peter-Weiß-Haus. Ich muss ja zugeben, dass ich etwas später kam und so das vegane Büffet den anderen Gästen überlassen habe ("aber ich mag doch das Steak! *schnüff*). Zunächst war ich auch etwas überrascht, dass "nur" 20-30 Leute gekommen waren, bei der vielen Arbeit der Organisatoren hätte ich da einfach mit mehr Besuchern/Neugierigen gerechnet.

Vorstellungsrunde

Karte Transform HROKarte Transform HROMein Blick auf das Treffen wandelte sich allerdings rasch, da ich erst mal bei der Vorstellungsrunde merkte, wie viele verschiedene und vielfältige Gruppen es in Rostock und Umgebung gibt. So war es von der Orga auch eine super Idee, eine Karte auszudrucken (natürlich von OpenStreetMap ;)) und daran die Hauptquartiere zu visualisieren. (eine vollständige Liste gibt es am Ende dieses Artikels)

 

 

Vortrag zu urbanem Leben

Mit ein wenig Verspätung starteten wir dann in den  Vortrag von Roger Behrens, der uns seine Sicht auf Stadtentwicklung und deren Konsequenzen für das Leben und Wirken in den Städten darlegte. Die Wichtigkeit (50% der Weltbevölkerung lebt in Städten) aber auch die Fehler, die bei der Planung und Entwicklung von Ballungszentren geschehen können, zeigte etwa Hamburg Wilhelmsburg oder Brasilia (Brasilien). Dem gegenüber stehen alternative Entwürfe, wie etwa Christiana (Dänemark), die natürlich auch nicht frei von Problemen sind. Es wurde für uns aber sehr deutlich, was wir eigentlich anstreben sollten: ausgewogene Bevölkerungsstruktur (Alter, Einkommen, Interessen), nachhaltiger (kommunaler!) Wohnungsbau (Miete, Grundrisse, Anpassbarkeit, ...) und zusammen ein ausgeglichenes Mikrosystem (Stadteil-fokusiert, Verkehs-optimiert, Zusammenleben, ...).(Medienkollektiv Manfred hat mitgefilmt)

Rostock Utopia

Nach einer kleinen Pause (und mit auffallend geringerer Beteiligung ;)) moderierte Ulf dann einen Workshop, bei dem wir "mal ordentlich spinnnen" konnten. Es ging darum, wie man sich ein perfektes Rostock vorstellt (was aber sich natürlich nie wird realisieren lassen) und wir erarbeiteten ein paar Themen, die wir später auf 4 Gruppen eindampften:

  • Arbeit
  • Kultur und Theater
  • Kommunikation und Transparenz

Nacheinander setzten sich dann die Gruppen intern auseinander, was man denn alles machen könnte, um dem Visionären Ziel näher zu kommen. Danach wurde es hart, man musste die Vorschläge darauf prüfen, ob man (am besten selbst und in absehbarer Zeit) auch umsetzten konnte. Man möge mir verzeihen, wenn nachfolgend nicht alle Details notiert wurden, kommentiert diese einfach unten.

Arbeit

Maßgebend bei der zukünftigen Arbeitsgestaltung sollte sein, dass diese vor Ort erfolgt, damit Leute noch einen Bezug zu Ihrem Quartier und auch ihrer Arbeitsstätte haben. Dabei sollte diese aber bedarfsorientiert erfolgen, wodurch viele der heutigen Tätigkeiten wohl drastisch reduziert werden würden. Die neu gewonne Zeit könnte dann z.B. für Empowerment-Workshops genutzt werden, um Wissen und Fähigkeiten weiter zu vermitteln. Diese Fähigkeiten könnten dann in noch lokaleren Tauschringen (~Stadteillevel) eingebracht werden, so dass wieder nachhaltige Beziehungen zwischen Anwohnern entstehen.

Theater

Es sollte versucht werden, Theater-Kultur "weg vom Mainstream" zu betreiben, auch um dadurch wieder ein größeres Publikum zu begeistern. Zunächst hieße das, Kultur und Veranstaltungen ebend auch in den Trabantenstädten und abseits der Innenstadt durchzuführen und dafür dezentralere Spielstätten zu schaffen. Außerdem müsste das klassische Theater zu einem Aspekt unter vielen werden und auch neue Formen (z.B. Poetry Slam) sollten auf die professionelle Infrastruktur zugreifen dürfen.

Kommunikation und Transparenz

Bisher gibt es zwar für Bürger die Möglichkeiten sich einzubringen (Stadtteilmanager und -büros, Ortsbeiräte, ...), jedoch sind die Handlungsmöglichkeiten selbst dieser Gremien extrem begrenzt. Daher sollte unbedingt die Entscheidungskompetenz für lokale Fragen auch wieder zurück zu den einzelnen Stadtteilen und diese sich ihren Bürgern öffnen. Dies könnte mit öffentlich geführten (und explizit unpolitische) Debatten/Entscheidungen an zentralen Plätzen (ähnlich des neuen Forums in den 90ern) sein, so dass Ehrenamtliche und Freiwillige eher auch auf interessante Themen gestoßen werden (Push vs. Pull-Prinzip) und sich vor der finalen Entscheidung einbringen und auch mit eigenen Ideen/Anliegen einbringen können. Hilfreich kann bei solch einem Diskurs und der Findung von interessierten Gruppen sicherlich auch das Internet sein. Wenn die Kommunikationsfähigkeiten von klarschiff-hro.de etwa weiter ausgebaut werden würden (wie hier vorgeschlagen), könnten amtliche Entscheidungen nicht nur hinterfragt werden sondern sich auch neue gemeinsame Ideen zur Lösung von Problemen finden lassen. So könnten auch Bürger zusammenfinden, die gemeinsam einen Mißstand beheben möchten.

Kurzum, viele gute Ideen und viele interessierte/ante Leute!

"The day after the party"

Für mich war es nach ein paar abschließenden Gesprächen auch Zeit zu gehen (mann muss ja auch studieren, ne?), aber vielleicht mag der ein oder andere ja noch etwas zum Ausklang berichten.

Die spannende Frage ist, was bleibt von der Energie des Treffens? Fakt ist, dass die Teilnehmer weit mehr als nur abstrakte Ideen haben, denn fast jeder ist in einem oder mehreren handfesten Projekten beteiligt. Aber meine persönliche Vermutung ist, dass jeder damit auch schon im Rahmen seiner Möglichkeiten ausgelastet ist, so dass wir nicht zu hohe Ansprüche an eine bessere Zusammenarbeit und neue gemeinsame Projekte stellen sollten. Für mich selbst zeigte sich auch, dass viele (leider) noch nicht die neuen (sozialen) Medien als Möglichkeit zur Kommunikation nutzen. Wie sonst ist es zu erklären, dass ich selbst als "netzaffiner Bürger" so wenig über die existierenden Initiativen wußte? Und wie können wir mittels eines gemeinsamen offenen Mediums in Kontakt bleiben und uns bei konkreten Projekten mit Wissen/Kontakten/Fähigkeiten/.... unterstützen? Mittelfristig sehe ich da stadtgestalten.org als einzige gute Metaplatform an, aber dafür müsst ihr euch nun mal einbringen und uns von Euren Aktionen und Erfolgen berichten!

Damit einher schien mir die übliche Kommunikation auch ein wenig *nunja*, vielleicht zu sehr betont alternativ. Denn es erschienen leider nur wenige normale Bürger und einige schienen sich ein wenig deplaziert zu fühlen. Vielleicht sollte man das gezielter adressieren, dass man "nur ein Haufen lieber Ökos ist" und das auch normale Gäste (und auch aus Ämtern) sehr willkommen sind. Denn das so wenig neue Gesichter, gerade auch von der Universität gekommen waren, ist wirklich schade.

Es bleibt mir noch einmal ganz herzlich dem Soziale Bildung e.V. zu danken, der sich viel Mühe gegeben hatte, dass alle gut verköstigt wurden und dass die Gruppen miteinander ins Gesprächen kamen. Und Dank natürlich allen die gekommen waren und im Alltag ihre Projekte beackern :)

Liste der anwesenden Initiativen

(die mit () waren nicht da, kenne ich aber)

Räume

Essen

Umwelt

Medien

IT

Politik und sonstiges

Kommentare

NNN

Bild von Matthias

die NNN hat zumindest die Theater-Gruppe aufgegriffen :)

http://www.svz.de/nachrichten/lokales/rostock/artikeldetails/article//ei...