Debatte um die Neue Warnowstrasse
Dass die Möglichkeiten der öffentlichen Beteiligung an Bauplanungsverfahren in Rostock und anderswo oft daran scheitern, dass die Planung weitestgehend im Stillen verläuft, ist hinlänglich bekannt. Dass Anwohner eines aktuellen Großprojekts (zumindest nach Rostocker Maßstäben) sich nicht einfach "verplanen" lassen wollen, ist ebenso verständlich wie sympathisch. Was deprimierend ist an den aktuellen Diskussionen um die neue Warnowstrasse (auch wenn ja inzwischen eine Einigung - Stichworte: Lärmschutzwand und Tempo 30 - erzielt wurde), ist die räumliche Begrenztheit der vertretenen Meinungen.
Nicht einmal der Stadtteil Östliche Altstadt schafft es hier, Interessen untereinander abzustimmen und gegeneinander abzuwägen. Dass Anwohner beispielsweise der Grubenstraße den Bau dieser Strasse herbeisehnen, weil dann der ununterbrochene Verkehrsstrom vor der eigenen Tür hoffentlich wieder den sporadischen Durchfahrten früherer Zeiten weicht, ist bekannt und ebenso verständlich. Diese Interessenlage wurde nicht diskutiert, stattdessen ging es ausschließlich um die entstehenden Nachteile für den - offen gesagt sehr viel dünner besiedelten - Fischerbruch/Gerberbruch. Und dass es eine Durchfahrtsstrasse unterhalb des Rathauses braucht, wird kaum jemand bestreiten, der in Rostock regelmässig Auto fährt. Welche Rolle spielt der Ortsbeirat bei diesen Entscheidungsprozessen? Und: Schließt die öffentlich berichtete Mediation auch die Interessenvertretung anderer Einwohner mit ein?
Abstrakter gedacht: Ist es nicht sinnvoll und machbar, dass Bauprojekte in einzelnen Stadtteilen auch in der Einwohnerschaft untereinander diskutiert und abgewogen werden?
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Kristina Koebe
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Stadtgestalt, die sich von dieser Seite eine ganz neue Kommunikationskultur in unserer Stadt erhofft - kompetent-sachlicher Austausch über stadtrelevante Themen, jenseits vom Boulevardniveau der Lokalpresse.