Organisiertes Schwarzfahren
Latest news aus Hamburg - Wäre das nicht auch was für Rostock?: Zum morgigen Aktionstag „Ziviler Ungehorsam“ kündigt Gegenstrom Hamburg öffentliches Schwarzfahren an. Die KlimaaktivistInnen wollen damit ihre Forderung nach einem ausgebauten und kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr unterstreichen und sich mit dem Bildungsstreik solidarisieren.
Der HVV hat unter dem Motto „Freie Fahrt für`s Klima“ zum kostenlosen Bahnfahren am 21. Juli aufgerufen. „Ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht genug“, findet Jens Fischer (25), Sprecher von Gegenstrom Hamburg. „Wir wollen Freie Fahrt fürs Klima an jedem Tag. Hamburg muss ernst machen mit Klimaschutz und Schluss mit dem Autowahn. Um das Recht eines jeden auf Mobilität zu garantieren, braucht die Stadt einen kostenlosen HVV.
Deshalb wollen sich die KlimaaktivistInnen am Donnerstag den 18. Juni zusammen mit streikenden SchülerInnen und Studierenden um 16 Uhr an der S-Bahnhaltestelle Landungsbrücken treffen und gemeinsam schwarzfahren.
„Ein kostenloser HVV ist ein konkreter Schritt zum Bürokratieabbau, der Umwelt und Menschen zugute kommt. Nicht nur angesichts des Klimawandels ist das überfällig. In Hamburg sind viele Erwerbslose und Arme ausgeschlossen von gesellschaftlicher Teilhabe, einzig und allein weil sie sich die horrenden Ticketpreise nicht leisten können. Dabei werden Millionen aus Steuergeldern ausgegeben, damit sich Luxusschlitten und LKWs durch die Stadt drängeln können“, erklärt Fischer.
Dabei gehen UmweltschützerInnen davon aus, dass viele Pendlerinnen und Pendler das Auto stehen lassen würden, wenn sie ausreichend gute Verbindungen hätten und die Bahn wirklich günstiger wäre als Autofahren. „Doch anstelle Stadtteile wie z.B. Bramfeld endlich ans Schienennetz anzuschließen, wird eine unsinnige und teure Bahnlinie in die Hafencity gebaut. Auch hier kommen die Interessen der Reichen vor jeder Vernunft.“ so Fischer.
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Am 18.06.09 berichtete
Am 18.06.09 berichtete "Gegenstrom" Hamburg in einer Pressemitteilung:
Schwarzfahren fürs Klima – Piraten entern
HVV-Fähre
Am Donnerstag, den 18.6. haben
KlimaaktivistInnen unter dem Motto „Freie Fahrt für`s Klima“ für einen
kostenlosen HVV protestiert. Die als Piraten verkleideten AktivistInnen
„enterten“ eine Fähre des HVV und erklärten sie zum ticketfreien Gebiet. Die
Schwarzfahraktion war im Vorfeld öffentlich angekündigt worden.
Um 16 Uhr sammelten sich immer
mehr als Piraten verkleidete Menschen auf der Fußgängerbrücke vor der
S-Bahnstation Landungsbrücken. Kurze Zeit später machten sich über 50 der
Piraten auf zum Schwarzfahren. Doch statt wie erwartet in die Bahn-Station
einzubiegen stürmten sie die Treppen zu den Landungskais herunter und enterten
eine HVV-Fähre. Dort wurde ein Transparent „HVV UMSONST – für immer“ entrollt.
Bevor es zu einer Konfrontation
mit der sichtlich überforderten Polizei kommen konnte, beendeten die Aktivistinnen die
Aktion wieder und zerstreuten sich in alle Winde, ohne dass es zu Festnahmen
oder Personalienfeststellungen gekommen wäre.
"Man muss bei einem solchen
Aufruf damit rechnen, dass die Hochbahnwache in diesem Gebiet verstärkt
kontrollieren wird", hatte HVV- Sprecher Christoph Kreienbaum noch im Vorfeld in
der MOPO gedroht. Doch von dem Entern der Hafenfähre waren Kontrolleure und
Polizisten völlig überrascht. „Unterschätze niemals einen Piraten!“ belehrt Jens
Fischer, Sprecher von Gegenstrom Hamburg den HVV.
Dabei richte sich die Aktion
nicht gegen den Verkehrsverbund. „Wir wollen das der HVV gestärkt wird“ so
Fischer. „Der HVV Klimatag am 21. Juni weist in die richtige Richtung. Freie
Fahrt für's Klima brauchen wir aber jeden Tag. Hamburg muss ernst machen mit
Klimaschutz und Schluss mit dem Autowahn. Um das Recht eines jeden auf Mobilität
zu garantieren braucht die Stadt einen kostenlosen HVV. Im reichen Hamburg sind
viele Erwerbslose und Arme ausgeschlossen vom gesellschaftliche Leben, einzig
und allein weil sie sich die horrenden Ticketpreise nicht leisten können. Dabei
werden Millionen aus Steuergeldern ausgegeben, damit sich Luxusschlitten und
LKWs durch die Stadt drängeln können“.
Die Schwarzfahraktion fand im
Rahmen des Aktionstages „Ziviler Ungehorsam“ als Teil des Bildungsstreiks statt.
Viele protestierende SchülerInnen und Studierende beteiligten sich. „Der
Forderung nach freiem und kostenlosen Zugang zur Bildung können wir uns nur
anschließen. Klimaschutz heißt auch über den eigenen Tellerrand zu schauen und
die dramatischen Veränderungen als soziales Problem zu begreifen.“ so
Fischer.
Für Rückfragen:
Jens Fischer 0175/6463444
Ab heute Abend können wir ihnen
professionelle Fotos von der Aktion zur Verfügung stellen. Melden sie sich dafür
bei: hamburggegenstrom08 [dot] de