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Auswertung der Städtischen Anzeiger 19 und 20/2009

Ein weiterer Monat ist vergangen - also ist es wieder Zeit für einen Rückblick aus Sicht der städtischen Verwaltung.

Wahlbekanntmachung

Die Ausgabe Nummer 19 wird von der inzwischen vergangenen Bundestagswahl dominiert. Auf 10 der insgesamt 20 Seiten finden sich die Adressen aller Wahlräume und der dazugehörigen Wahlbezirke. Also: nix weiter zu sehen ...

Uferpromenade Holzhalbinsel

Die Straße "Uferpromenade Holzhalbinsel", die bisher noch nicht auf der städtischen Karte verzeichnet ist, ist ab sofort dem öffentlichen Verkehr "gewidmet".

Flächenverkauf

Die Stadt bietet die Grünfläche (3453m²) zwischen dem Parkhaus Kopernikusstraße und dem Kindergarten "Butzemannhaus" zum Verkauf an.

Ausschreibungen

Das Kloster zum Heiligen Kreuz soll von November bis Januar 2010 teilweise restauriert werden.

Förderung für soziokulturelle Projekte

Der bundesdeutsche Fond "Soziokultur" vergibt für das Jahr 2010 insgesamt 450.000 Euro an Vereine und Initiativen mit Projekten im Themenbereich "Kulturelle Strategien und soziale Ausgrenzung". Zusätzlich wird ein Innovationspreis in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt. Einsendeschluss für Projektanträge ist der 2. November.

Untersuchungsberichte zur Ausweitung des städtischen Sanierungsgebiets

Nachdem die Bürgerschaft vor drei, bzw. vier Jahren die Prüfung der Ausweitung des städtischen Sanierungsgebiets beschlossen hat, liegen nun die beiden Berichte vor.

Zum Einen geht es um das Gebiet rund um den alten Güterbahnhof (einschließlich Talstraße, Lindenstraße und Neue Bleicherstraße). Auf Seite 20 des Berichts ist hier beispielsweise das JAZ als "gebietsuntypische/störende Bebauung" klassifiziert. Dasselbe gilt übrigens auch für die nahegelegene Polizeidirektion. Das gesamte Gebiet östlich der Bleicherstraße ist Überschwemmungsgebiet. Somit dürfen die Gebäude in diesem Gebiet erst 3,30m über dem Erdboden Wohräume ausweisen. Die Verkehrssituation im Gebiet wird insbesondere für Radfahrer und Fußgänger als unzureichend eingeschätzt. Im Bericht wird mehrmals die "auf Dauer nicht tragfähige" Bausubstanz des JAZ erwähnt und die Sanierung oder die Schaffung eines "gleichwertigen oder besseren" Ersatzes angesprochen. In der abschließenden Kostenschätzung (Gesamtgebiet: 10,5 Mio. Euro) wird das JAZ mit 1,4 Mio. Euro veranschlagt. Putzigerweise verlässt den Autor auf den letzten Seiten mehrfach die Konzentration, so dass aus dem "JAZ" ein eher musikalisches "Jazz" wird. Der Untersuchungsbericht empfiehlt, das westliche Gebiet zwischen Ferdinandstraße und einschließlich Lindenstraße, sowie das Gebiet rund um die Neue Bleicherstraße zum Sanierungsgebiet der Stadt hinzuzufügen. Dies würde in naher Zukunft sicherlich Baumaßnahmen in diesem Bereich zur Folge haben.

Desweiteren wurde der Bericht zum Gebiet Nördliche Steintor-Vorstadt veröffentlicht. Das Gebiet wird grob von der Goethestraße, Karlstraße, Augustenstraße, Richard-Wagner-Straße, Paulstraße und Gerhart-Hauptmann-Straße begrenzt. Der Bericht bewertet die Qualität des Fahrradverkehrsnetzes im Gebiet als unzureichend, da vor allem die schlechte Straßenqualität der Durchgangsstrecken (Herrmannstraße/Hauptmannstraße und Sankt-Georg-Straße), sowie die Parksituation die Radfahrer oft zum Ausweichen auf den Gehweg zwingt. Insgesamt bemängelt der Bericht vor allem den Zustand der Straßen und Gehwege, wobei letztere durch großflächigen Missbrauch als Parkplätze stark beschädigt sind. Die Versiegelung von Innenhofbereichen - vor allem zur Schaffung von Parkplätzen - schränkt ebenfalls die Wohnqualität ein. Der Bericht empfiehlt die Erneuerung der Verkehrswege und plädiert für eine Erweiterung des städtischen Sanierungsgebiets um den Bereich zwischen Augustenstraße, Hermannstraße und Paulstraße.

In beiden Berichten wird mehrfach die schädliche Wirkung der zulässigen und "erorberten" Parkplätze für die Aufenthaltsqualität, die Gehwegnutzung und den Radverkehr kritisiert. Besonders im Bericht zur Nördlichen Steintor-Vorstadt fehlt jedoch die Auseinandersetzung mit dem problematischen motorisierten Individualverkehr. In alternativloser Logik soll lediglich die bestehende Situation aufgewertet werden, ohne das Problem anzugehen. Gerade in der erweiterten Innenstadt, die über gut vernetzte öffentliche Verkehrsmittel und zahlreiche Radweganbindungen verfügt, sollten nachhaltige Konzepte zur Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf alternative Verkehrsmittel mit verhältnismäßig geringem Aufwand umsetzbar sein.

Quelle

Wie gewohnt sind die beiden Ausgaben des Städtischen Anzeigers als PDF-Dateien verfügbar: 19/2009 und 20/2009.

Kommentare

Zu den beiden

Bild von Peter

Zu den beiden gebietsuntypischen/störenden Bebauungen gibts es zwei einfache Alternativen.

Das JAZ braucht einfach mehr Raum und ein ordentliches Dach über'm Kopp. Beides wäre direkt hinterm Rosengarten möglich. Die Fläche liegt seit Jahren brach - genauer seit das damals dort angesiedelte JAZ eingestampft wurde. Hauptgrund damals war mehr Platz für die vierspurige Autobahnanbindung bis ins Wohnzimmer.

Die störende Bebauung an der Rosa Luxemburg Straße in Form des Polizeiklotzes ließe sich leicht aufwerten. Schnell mal bischen Stacheldraht rumtüddeln - fertg! Das glänzt doch vor der Kaserne Poliziewache in der Ulmenstraße auch schick oder? Unentschlossen